Nach einer längeren Pause ohne Kundgebung und Demonstrationen hatte der Bürger- und Geschichtsverein Reichelsdorfer Keller e.V. wieder zu einer Demonstration an der Radrennbahn eingeladen. Berichtet wurde u.a. von der letzten Ausschuss-Sitzung im Landtag (Ausschuss für Wissenschaft und Kunst, Sitzung im Landtag am 19. 4. 23), der die Entscheidung zur Petition verknüpft hat mit der Forderung an die Stadt Nürnberg, Verantwortung zu übernehmen und verbindliche Zusagen zu machen, um der Bedeutung der Radrennbahn gerecht zu werden. Immerhin wurde die Rennbahn am Reichelsdorfer Keller seitens des Landesamts für Denkmalpflege als älteste erhaltene 400m-Beton-Rennbahn Europas deklariert – eine Auszeichnung, die nicht alltäglich ist und die Einzigartigkeit der Einrichtung unterstreicht. Die Landtagsabgeordneten in München hatten ihr deutliches Unverständnis darüber geäußert, daß sich die Stadt Nürnberg ihres kulturellen Erbes an dieser Stelle nicht bewußt ist und die Bedeutung der Rennbahn, die weit über die Region hinausgeht, nicht erkennt. Weiterhin wurde im Rahmen der Kundgebung die Forderung wiederholt, den gesamten Baumbestand zu erhalten, dessen Funktion insbesondere innerhalb des Biotopverbunds mit Rednitzgrund und Eibacher Forst nicht zu unterschätzen ist. Die aktuellen Pläne der Stadt, wonach ein Großteil der Bäume gefällt werden soll, dürfen nicht umgesetzt werden, wenn es auch zukünftig Walker-Käfer, Fledermäuse, Spechte, Eidechsen … geben soll! Schließlich hat die Demo an sich gezeigt, wie sehr die Teilnehmer es genossen haben, Nachbarn zu treffen und ins Gespräch zu kommen – das ist derzeit am Reichelsdorfer Keller nur auf der Straße möglich, da es kein Restaurant, kein Café und kein Bistro mehr gibt. Fazit und Forderungen an die Stadt sind klar: Würdigung der Rennbahn als europaweit einzigartiges Denkmal, Erhalt der Bäume und auf dieser Basis Entwicklung einer lebendigen Ortsmitte mit einer attraktiven Gastronomie und einem Kulturort.